Freilauf......

Mit freundlicher Genehmigung von Sylvia Zillner Cattery av Folgefonn

 

 

Wie schon an anderer Stelle angemerkt befürworten wir keinen ungesicherten Freilauf.

Man unterscheidet zwischen gesichertem Freilauf und ungesicherten Freilauf. Hier wollen wir den ungesicherten Freilauf ansprechen.

Was kann unserer Katze draußen passieren? Nun ja, der Straßenverkehr.... aber wir wohnen doch ländlich, in einer Sackgasse, verkehrsberuhigten Zone - da kann unserer Katze nichts passieren. Aber das ist ein Trugschluss!


Die Gefahren sind zumeist nicht natürlicher Art, sondern durch den Menschen verursacht und der Instinkt der Katze vermag diese nicht einzuschätzen.

Hauptgefahrenpunkt bleiben natürlich die Straßen. Katzen kommen auch in verkehrsberuhigten Zonen, Nebenstraßen und Sackgassen  zu Tode. Selbst auf Auffahrten und Parkplätzen gab es schon tödliche Unfälle.

In ländlichen Gebieten kommen Mähdrescher, Trecker und andere Landmaschinen noch dazu.

 

Nicht zu vergessen: totgefahrene Katzen sind nicht immer sofort mausetot – sondern werden angefahren – mittgeschleift – weggeworfen.. sie verkriechen sich und gehen elend zugrunde … sorry… da ist mir dann die Aussage: wenigstens hatten sie ein schönes Leben, doch zu wenig Ausgleich für ihren qualvollen Tod.

durchschnittliche Lebenserwartung eine Katze mit ungesichertem Freigang: 1 - 3 Jahre
durchschnittliche Lebenserwartung einer Katze, die in der Wohnung oder gesichertem Freilauf gehalten wird: 10- 15 Jahre , also das fünffache!!!!

Sicher gibt es auch die Tiere, die bereits 10 Jahre alt sind - aber wir sprechen hier von Durchschnittswerten; das bedeutet nur, dass im Gegenzug viele Katzen, die 2 Jahre nicht einmal erreichen und bereits im Baby- und Jugendalter dem Freigang zum Opfer fallen und nicht einmal erwachsen werden.
Auch Krankheiten wie Leukose(FelV); FiV, Parasiten  oder ähnliches sind nicht zu unterschätzen. Es gibt viele, denen es einfach egal ist, dass ihr Tier ein potentieller Überträger von Krankheiten ist. Noch geht es ihr ja gut. Da mit dem Kot dieser Tiere aber jedesmal Keime ausgeschieden werden, kann sich jede andere Katze infizieren. Gegen Leukose kann ja nun geimpft werden, gegen Katzen-Aids ist dies aber wiederum nicht möglich.

Gerade in ländlichen Gebieten gibt es nun wieder mehr Jäger und Förster, die sich nicht unbedingt an die 300 m Distanz rund um Wohngebiete halten. Mal ganz abgesehen davon, dass der Radius einer Katze größer ist.

 

Wissen Sie, ob ihre Nachbarn Tiere mögen? Manche schrecken nicht davor zurück, Gift auszulegen oder sich selbst des Problems anzunehmen. Ein Tierhasser reicht da schon. Psychische Probleme sind weit verbreitet: zunächst werden die Aggressionen am wehrlosen Mitgeschöpf ausgelassen.

Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen, Hundebesitzer, Satanisten, Tierquäler, Tierfänger, die Versuchslabore beliefern...

Parkende Autos ziehen Katzen magisch an. An heißen Tagen spenden sie Schatten, bei Kälte dient der warme Motorblock als Wärmebank. Außerdem erfreut dies nicht gerade den Nachbarn und Autobesitzer, wenn sich die Mietze auf oder in seinem Auto tummelt. Zumal es nicht selten auch Fälle gibt, wo die Katze in den Motorblock geklettert ist... nicht selten endet das mit schweren Verletzungen oder sogar tödlich.

Die wenigsten Tierheime geben Katzen, die nicht schon lange Zeit an Freilauf gewöhnt sind noch als Freigänger ab. Die Gefahren sind einfach zu groß geworden. Keiner wundert sich über Hunde in Begleitung, Pferde auf Koppeln, Kaninchen in Kaninchenställen. Niemand erwartet diese Tiere frei durch die Natur streifen zu sehen. Warum dann die Katze?

Unsere Tiere kennen keinen ungesicherten Freigang und was man nicht kennt, vermisst man auch nicht. Wer seine Katze liebt, spielt nicht mit ihrem Leben russisches Roulette. Katzenhaltung erschöpft sich in unseren Augen nicht im Betätigen der Türklinke. Wer sein Tier liebt ist auch bereit, die Zeit aufzuwenden, mit ihm zu spielen, seinen Jagdinstinkt zu befriedigen und auf seine Bedürfnisse einzugehen.

Das Glück der Katze hängt nicht nur vom Freilauf ab, sondern von ganz anderen Dingen
 

von der Zuwendung und der Zärtlichkeit, die Sie Ihrer/Ihren Katze(n) zuteil werden lassen


von der Zeit, die Sie Ihrem/Ihren Tier(en)  t ä g l i c h  zum gemeinsamen Spiel widmen


von den Möglichkeiten, herumzutoben, alle Räume mitbewohnen zu dürfen, die Sie auch bewohnen


von der Möglichkeit, Kratzbäume zum bewohnen, zu beklettern für Ihre Katze(n) zu offerieren


zu tolerieren, dass Ihre Katze(n) auch Ihre Möbel zum besteigen verwenden


zu tolerieren, dass Ihre Katze(n) auch dort schlafen wollen, wo Sie schlafen, im Bett – keine Katze schläft eine ganze Nacht lang nur an einer Stelle, sie wechselt nachts viele Male den Schlafplatz, wie auch tagsüber


zu tolerieren, dass Ihre Katze(n) NACHTAKTIV ist/sind – manchmal haben Katzen nämlich Lust, mitten in der Nacht den Tischtennisball herumzuwerfen, die Maus mit dem Glöckchen in die Luft zu hauen und Sie mit dem Bimmeln aufzuwecken, manchmal sind auch Sie „Spielobjekt“ – dann nämlich, wenn Ihr Zeh aus dem Bett schaut, sich bewegt und dann die Katze zum Fangen einlädt. Es interessiert die Katze dann nicht, dass Sie jaulend aus dem Bett schießen – aber schimpfen ist hier NICHT angesagt. Ihre Katze weiß nämlich nicht, dass Sie schlafen und in diesem Moment nicht mit ihr spielen wollen – sie hält das für Animation!


Auch vom katzensicher eingegitterten Balkon kann ihre Katze (können Ihre Katzen) nur profitieren – 99% aller Katzen genügt der Balkon völlig für den „Freilauf“ – schon ein sauber eingegittertes Fenster mit einem verbreiterten Sims, auf den man sich setzen und vom sicheren Hort zuschauen kann, was auf der Straße unten so alles geschieht, macht Freude. Katzen sehen gerne aus dem Fenster – das hat überhaupt nichts mit der oftmals beschriebenen „Sehnsucht nach draußen“ zu tun, sondern mit der für Katzen sprichwörtlichen NEUGIERDE, alles zu beobachten, was sich bewegt, also auch die Menschen, Autos, Velofahrer etc. vor dem Fenster!

 

Die Ära der Freilaufkatzen ist vorbei.